Wochenarbeitszeiten von 60, 70 oder noch mehr Stunden zeugen bei Führungskräften im Regelfall entgegen einer allgemeinen Annahme nicht von ausgeprägtem Engagement oder bedingungsloser Unternehmensloyalität sondern von einem unbedingtem und dringenden Weiterbildungsbedarf.
Der definierte Verantwortungsbereich einer Führungskraft zeichnet sich durch seine Abgrenzung zu den Verantwortungsbereichen anderer Führungskräfte aus. Er hat einen Anfang und ein Ende. Sicher verschwimmen die Grenzen von Zeit zu Zeit und erfordern situative Flexibilität der Betroffenen, im Regelfall jedoch lässt sich der Verantwortungsbereich mit einer vertraglich vereinbarten Arbeitszeit verknüpfen.
Das bedeutet, dass eine Führungskraft ihr aufkommendes Arbeitsvolumen in der/nahe der vereinbarten Arbeitszeit erledigen können sollte. Ist dies in Peak-Zeiten nicht der Fall, so basiert dies auf einer Einigung zwischen Führungskraft und Unternehmen und gehört zu den Kompromissen einer Führungskraft. Wird Mehrarbeit jedoch zum Regelfall, so muss davon ausgegangen werden, dass die jeweilige Kraft nicht das geeignete Know-how oder die richtige Technik zur Bearbeitung einer Aufgabe zur Verfügung hat. Hieraus ergibt sich ein Weiterbildungsbedarf.
Führungskräfte arbeiten traditionell lange Zeiten. -Doch alles mit Maß und Verstand! Wochenarbeitszeiten von 60 oder 70 Stunden sind kein Zeichen von Loyalität oder Engagement. Sie sind ein fahrlässig hingenommener Hinweis an den Arbeitgeber mit kurzfristig zufrieden stellenden Leistungen, aber langfristig schwerwiegenden Folgen.