Die jüngste Forderung nach einer 32-Stunden-Woche für Eltern war ambitioniert. Sie zeigt neben wahrscheinlich gut gemeinter Abhilfe für überforderte Eltern vor allem eines auf: Die Ohnmacht gegenüber einer langfristigen arbeitsmarktorientierten Familienpolitik.
Immer mehr Arbeitnehmer empfinden die erzieherischen Aufgaben parallel zu ihrem Beruf als zu anstrengend. Wobei es in erster Linie um die Rahmenbedingungen der Doppelbelastung geht, nicht um die Inhalte der beiden Anforderungen an sich.
Die deutschen Arbeitgeber klagen über Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen, lassen jedoch im Gegenzug und all zu häufig Möglichkeiten verstreichen, diese Not zu lindern.
Es scheint für uns geradezu selbstverständlich zu sein, Frauen einer mehr oder minder definierten Altersspanne aus dem Arbeitsmarkt zu entlassen, trotz häufig guter Ausbildung und profunder Berufserfahrung.
Im Gegenzug blicken wir auf ein Heer von Eltern, die ihre Arbeitgeber als Ursache für ihren persönlichen Karriereknick ansehen.
Großkonzerne haben ihren Handlungsbedarf bereits vor Jahren erkannt; haben eigene Kindertagesstätten gebaut, Betreuungsangebote nach Schichtplänen geschaffen, mit kommunalen Einrichtungen Kooperationen geschlossen.
Es sind jedoch gerade die kleinen (1-10 Mitarbeiter) und mittelständischen (11-500 Mitarbeiter) Unternehmen, die häufig nicht die Möglichkeit einer Kinderbetreuung in eigenen Einrichtungen haben.
Von der Bundesregierung ist an dieser Stelle nur wenig Hilfe zu erwarten, hat sie doch den eigentlichen Trend längst deutlich gemacht und mit viel Aufwand zu kaschieren versucht. Betreuungsgeld statt Betreuung in einer Kindertagesstätte.
Somit scheint es an den Unternehmen, Lösungen zu Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen zu finden.
Zirkuläres Denken hindert uns daran hinzunehmen, dass nur eine Partei in diesem Komplexen Thema für Abhilfe sorgen soll.
Niemand versteht die Bedürfnisse von Eltern so gut wie Eltern. Daher heißt es, Ideen zu diskutieren, Grenzen aufzuweichen, Lösungen zu finden.
Die Zeit, dass Arbeitgeber denken, es gäbe keine Lösung oder es sei kein Geld für Betreuung da, ist überholt. Vielmehr beschreibt diese Auffassung eine unternehmerische Ohnmacht und ein unsicheres Handeln, dem gesamtunternehmerischen Erfolg durch solides Ressourcenmanagement ein weiteres tragendes Element hinzuzufügen.
Die Zeit, das Eltern darauf warten, dass Arbeitgeber Rahmenbedingungen schaffen, die ihren persönlichen Alltag so anregend wie möglich gestalten mögen, war schon immer überholt. Es geht darum, Angebote zu machen und Lösungen zu finden. Sich zurück zu lehnen in dieser häufig proklamierten "Eltern- und Kinderfeindlichen Welt" war, ist und wird nie die Herangehensweise sein, die eine Karriere und somit auch ein Arbeitsverhältnis voranbringen.
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